— 9 — naven gab, jolche, welche nur unter der Kolo: nialbewdferung arbeiten 1wollten, und folde, weldye fich fiir die Arbeit unter den Heiden des Jn- nern inteveffierten. Gr jchlof fich den Lefteren an. Gx erfubr jchon in RKapftadt, dap 8 im Ju: nern einen grofen See gdibe, genannt Ngami, weldhen noch fein Miffionar gefehen hatte, feine Kenntnid jedoch) von groper Wichtigleit mwdre. Gr bexeitete {ich nun darauf vor, bei ber er: {ten gebotenen elegenbeit, fie alle von ber Mnbequemlicheit, diefen See fuchen zu miiffen, su befreien. Gr follte in Kuruman bleiben, big aur Ritdfehr Moffatd, {ich aber vorbetei- ten, eine neue Station im Norden anjulegen. Go richtete Livingftone feine Augen nach dem Jorden, denn er wollte unter feinen Nmitdn- ben auf einem Grund avbeiten, den andere ge- legt Hatten, und war eh begierig, auf Grund ber Dinge, welche er gefehen hatte, in einem neuen Felde feine Arbeit zu beginnen. Jnfolge einer fiebenhunbert Meilen langen Reife ju den Betfchuanen, war er mit den Eingebornen be- fannt geworden, und hatte gelernt, wie leicht man bie Cingebornen leiten fdnne, wenn man fie, anftatt fie zu maltvatieren, wie e3 haufig gefchehen war, mit Liebe, Achtung und Treue behandle, und ihnen ald Perfon mit guten Manieren, guten Grundfdsen und gutem Be- tragen begegne. Livingftone fab bald, da der Charatter bas Wllernotwendigfte eines Miffio- nares fein miiffe, und bewabhrte bdiefe Ueber: sengung wdhrend feined gangen Lebend. Um die Cinfachheit feined LWefens Fennen zu ler- nen, genitgt e8 zu mwiffen, wie er, indem ex pie groBen Tatjacdjen der Natur fowie ber gdttlichen Guabe vortrug, dod) durd feinen natitvlichen Humor dazu beitrug, dad Evan- gelium voran ju bringen. E38 zeigte fich in ihm, wie eine joviale Perxjon ohne groke Sdywierigleiten viele wm {ich verfammeln fann, und oft die Feindjchaft und der Verdacdht vor feiner ernften und doch Humorvollen Weife, verjhmanden. (mbem er verdhiedene Teile pes Landed bereifte, mit den Eingebornen bie gefochten Mehljpeifen genoh, die Kranfen be- hanbelte, und die Mithen nicht jdheute, um die Sprache bed Landes ju erlernen, eigt und died ald Urfache bdiefer Handlungdmweife pen wirtlichen Miffionsdgeift. EB war flr ihn ein fehr bedbauerndwerter Fall, wenn jes mand ftarb, mit dem er durch die Bande der Freundjchaft verbunden gerefen, mie 3. mit pein grofen Chef Sebituane der Fall ar, biefer fein Seugnid bdafilr ablegte, ob er die Wabrheiten ded Evangeliums angenommen hatte. (Fowtiesung folgt.) Aus dem Felde. Korea. Sm Sabre 1914 ging einer unferer foreani: fchen Rolportdre nad) der Jnfel Ghaiju, iweldye bie qrdfte ber zu Korea gehdrenden Jufeln ijt. Gined Tages traf er einen Betrunfenen auf der Gtrafe, dem ex natiiclich Teine Biicher anbieten wollte. Dod) rollte jener Mann Schriften haben und faufte auch je ein Gremplar aller Biidper, Traftate und Seitfdhriften, die unfer RKolportdr bei {ich hatte. Nacdypem der Betrunfene wieder nithtern geworden war, jah er, dap er dyrijtliche Sdyriften gefauft hatte, und um fein Geld nicht umfonit audgegeben zu haben, entichlop er jich, die Sdhriften ju ftudieren und ein Chrift ju wer: ben, obwohl er nichtd vom Chriftentum wufpte. Nm ein Chrift zu fein, mupte man aud) ur Rirdhe gehen, fo dachte er, und begann die einige proteftantifche Kirche auf der JInfel zu befudjen, sumnal er glaubte, ba dort auch die Schriften fer: ausgegeben fein miipten. Bier Monate lang befudhte ev fleipig die Kirche und ftudierte feine Sdrijten. Eines Sonntags fiinbigte ber Prebiger an, dak ohne Sweifel bald Arbeiter der ,Sabbat-Gemeinde zu ihrer Jnfel fommen witrden und warnte die Glieder der Kirche voy jenen faljchen Lebhren. Nach Shlup der WVerfammlinng ging jener junge Ghrift zum Pajtor und fragte: , Uber find wir nicht die ,Sabbat-Gemembde“ ? Jd verftehe beine Mabhnung niht.* Der Paftor entgegnete, bap fie nicht den Sabbat, fondern den Wuferjte- hungsdtag feiern. Diefed war eine Ueberrajdhung fiir pen Fragefteller und erwiderte: , Aber Herr Pajtor, feitbem id) Ehrift geworden bin, babe id) fleiig ftudiert- und verfucht, andere Seelen zu Ghrifto su fithren und babe ihnen aud) gefagt, pap fie den fiebenten Tag-Sabbat feiern {ollten.” Das war ju viel fitr den Pajtor, und er nannte jenen eifrigen Gbhrijten einen von den Udventijten angejtellten Berfithrer, deffen Wert ed fei, {eine Gemeinde ju zerfplittern. Big zu diefer Beit hatte unfer neuer Chrift noch) nichtd von einer anderen Gemeinfdjaft ge: port und wupte aud) nicht, dap e3 Leute gabe, pie fih Ubdventiften nannten. Da er nun nidt mehr in jene Kirche fommen bdurfte, verzog ex nad) einem anbern eile der Jnfel und fam in eine Stadt, die etwa BOO Haufer zdhlte, aber nicht einen djrififihen Gimwobner hatte. Gr entfcdhlop fidh, mit feiner Frau den Sabbat zu DHalten und wollte an dem Tage in feinem Hauje Gotteddienit abhalten. Sobald e3 jedod) die Cinwobhner des Dorfed erfubren, wurde ed ihm jtreng verboten. G3 follten an jenem Orte feine dhrijtlichen Ber: fammlungen gebalten rerden. Gtwa 1!/, km. inter diefem Dorfe erhebt fich ein felfiger Berg, auf defen einer Seite fich eine gevdumige Hohle befindet. Der Mann entichlop {ich, mit jeiner Frau Sabbat fiir Sabbat dorthin: sugehen, um Gott angubeten und fein Wort su ftudieren, dba e8 thm in feinem PHauje nicht ge: ftattet wurde. Drei Monate lang gingen dann die beiden Leute hon vor Tagedanbrudy ur Hvple, um von niemanden gefehen zu werden und brad): ten den Tag mit Stubieren, Gejang und Gebet